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Hier sind werden Zeitunsgartikel veröffentliclich die mit dem Verein oder mit den Kleingärtenverein zutun haben. Viel Spaß beim lesen. Image vom "Horst der Spießigkeit" ist längst vorbei! Schrebergärten sind wieder in Jahrzehntelang waren Schrebergärten in deutschen Landen als Orrt der Spießigkeit verschrien, jahrzehntelang firmierten sie als Renten-Paradiese im Gartenzwerg-Idylle. Das ist jetzt vorbei. Junge Ehepaare erobern die Parzelle, widmen sich in ihrer Freizeit liebevoll der Pflege von Gemüsebeeten, Strauchern, Stauden und Blumen. Sehr zur Freude der Großstadtkinder, die in den grünen Oasen nach Herzenlust spielen können. Deri vierjahrigen Sebastian ist nicht mehr zu bremsen. Seit knapp einer halben Stunde kurvt er mit dem bunten Plastikdreirad durch den Garten und rasiert mit seinem Gummireifen auch mal dsd Blumenbeet. Die Eltern Michael Sy und Ehefrau Elke nehmens leicht. Nur Sohnemann Maximilian bekommt von den Spielereien nichts mehr mit. Der zweijährige Blondschopf schläft in seinem Kinderwagen unter den Apfelbaum, nachdem Sebastians keiner Bruder vorher im Sandkasten ausgiebig aufgeräumt hat. Der Maschinist und die Ärztin sind froh, die Kinder in der kleinen Hamburger Gartenkologie "Solidarität e.V." mir nur achtzehn Parzellen. der 35jährige Michael Sy: "Wir fahren nicht mehr in Urlaub, müssen uns nicht mehr über Verspätungen auf den Flughöfen ärgern. Unsere Parzelle ist unsere Paradies." In Deutschland gibt es 15.674 Kleingärtenvereine und 1.094.000 Schrebergärten. Rund 4,4 Millionen Menschen widmen ihrer Freierabend der liebevoller Pflege von Gemüsebeeten, Sträuchern, Stauden und Blumen - oder legen einfach nur die Beine hoch. Ingo Kleist, Präsident des "Bundesverband deutscher Gartenfreunde", ist begeistert: "Seid zwei, drei Jahren liegen Kleingärten bei jungen Leute voll im Trend - Gott sei Dank!" Die Euphorie des Verbandschefs ist nachvollziehbar, denn die Kleingärtenvereine drohten zu einem Altenheim zu werden. Jahrzehntenlang sahen die Gartenzwerge gesünder aus als ihre Besitzer. Das änderte sich jetzt rapide. Die Kleingartenverbände tun so einiges für die Verjüngungskur zwischen Goldfischteich und Hollywoodschaukel: In HAmburg können neue Mitglieder für die Übernahme der Laube einen zinslosen Kredit bekommen. Ein Angebot, das Günther Herrlich gern angenommen hat: "Das Geld kann ich über zehn Jahre bastottern", sagt der 31jährige Physiker. "Das macht genau 122,50 DM in Monat." Die neue Schrebergärten-Generation genießen es, den Großstadtstress am Gartentor hinter sich zu lassen. Das stört es auch nicht, dass immer noch vieles im Kleingärtnerleben streng reglementiert ist. 350 Seiten imfaßt das Bundeskleingartengesetz, fsd genauestens regelt, wie groß die Laube maximal sein darf (24 qm), die Höhe der Bäume, die Installation von Toiletten, Duschen, fließend Wasser in der Laube und Telefon verbietet, die Aufteilung der Parzelle in ein Drittel Nutzgarten (Gemüsebeete), ein Drittel Ziergarten (Blumen) und ein Drittel Freizeitfläche (Rasen) festgelegt. So hat es der Leiziger Arzt Daniel Gottlieb Moritz Schrber (1808 - 1861) Mitte des 19. Jahrhunderts verordnet, als er in Sachsen die erste Kleingarten-Anlage für bedürftige Arbeitsfamilien gründete. Die Gesetze gelten bis heute. Viele junge Leute nehmen die Vorschrift ohne Murren zur Kenntnis, sehen das traditionelle Regelwerk locker, und immer häufiger wird auch schon ein Auge zugedrückt. Die kleine Stadtoase erfährt dank der Jugend eine Renaissance. Mehr als 30 Prozent der Deutschen verbringt die Freizeit im Garten. Die Baumarktkette "Max Bahr" verkaufte 1999 bundesweit 21.677 Gartenzwerge. Für Geräzschaten und Blumen wurden über 21 Milliarden Mark ausgegeben. Tendenz steigend. Quelle: Erschienen im Okt. 2000 in der NOZ (Neue Osnabrücker Zeitung) |
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